Zusammenfassung
In Beton werden zum Teil rezyklierte Gesteinskörnungen aus bereits verwendeten Baustoffen eingesetzt. Dabei wird nach der Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton in Typ 1 und Typ 2 unterschieden, die als einzige Recycling-Gesteinskörnungen für die Herstellung von Beton zugelassen sind. Typ 1 enthält mindestens 90 % Altbeton und ist bereits in der Baubranche etabliert. Typ 2 darf bis zu 30 % gebrochenes Mauerwerk enthalten, sodass der Anteil von Altbeton bei mindestens 70 % liegt. Typ 2 wird erst seit 2013 und in deutlich geringeren Mengen als Typ 1 in der Baupraxis eingesetzt.
Das Projekt unterstützt den Einsatz von ökologisch wertvollen R-Betonen mit Typ 2 Körnungen im modernen Hochbau mittels gezielter Qualitätsuntersuchungen. Das ist besonders in den Regionen effizient und nachhaltig, in denen verstärkt Mauerwerkbruch anfällt und die Transportentfernungen für natürliche Gesteinskörnung vergleichsweise hoch sind.
Ergebnisse:
Beton mit Typ 2 Gesteinskörnung unterscheidet sich in den stofflichen und technischen Eigenschaften stärker von den natürlichen Gesteinskörnungen als Typ 1. Nach Rezepturanpassung lassen sich jedoch auch mit Typ 2-Körnungen gesichert Betone mit vergleichbaren Eigenschaften wie konventioneller Beton herstellen. Die Dauerhaftigkeit der R-Betone wurde anhand des Frost- und Frost-Tausalz-Widerstands ermittelt. Dabei zeigten die R-Betone im Vergleich zu den Referenzbetonen mit Kalksteinsplitt eine höhere Beständigkeit. Bei den licht- und rasterelektronenmikroskopischen Analysen wurde ein besonders guter Verbund zwischen dem Zementstein und Ziegelsplitten (als Hauptanteil des Mauerwerkbruch) dokumentiert. Das Hemmnis eines zu hohen Sulfatgehalts in den R-Körnungen konnte entkräftet werden. Durch einen Schnelltest ist beim Recycler eine schnelle Abschätzung des Sulfatgehalts möglich.