Zusammenfassung
Durch die Kompostierung biogener Abfälle gelingt es zunehmend, stoffwirtschaftliche Kreisläufe zu schließen. Hiermit verstärkt sich gleichzeitig die Notwendigkeit, den Gebrauchswert und die Akzeptanz von Komposten unter Berücksichtigung phytohygienischer Gesichtspunkte zu erhöhen.
Der in Pflanzenresten und Bodenteilen auftretende Kohlhernie-Erreger „Plasmodiophora brassicae“ ist von besonderer Bedeutung, weil er in der Landwirtschaft und im Zierpflanzenbau zu erheblichen Ertragsausfällen führt.
Ziel des Projekts war es, die Kompostierungstechnologie zu überprüfen und gegebenenfalls zu modifizieren.
Ergebnisse:
- Temperatur/Zeit-Profile mit Hygienisierungstemperaturen von 65°C und Schüttgutfeuchten von 50 bis 60% führten zu Abtötungsraten der „Plasmodiophora brassicae“-Dauersporen von 108 auf <10³ (Sporen/g Trockensubstanz). Eine Kohlhernieausbreitung ist somit unwahrscheinlich.
- Temperatur/Zeit-Profile mit gestrecktem Temperaturanstieg über vier bis fünf Tage bis zum Hygienisierungsniveau führten zum gleichen Resultat. Dieses Profil bewirkte bei der Kompostierung Umsatzsteigerungen bis zu 20% und ist deshalb für die Kohlherniebekämpfung besonders zu empfehlen.
- Um die Temperatur/Zeit-Profile in den Kompostierungsanlagen realisieren zu können, wurden die notwendigen Steuerunterlagen bereitgestellt. Damit können die empfohlenen Prozessführungen für eine wirksame Bekämpfung der Dauersporen von Plasmodiophora unmittelbar in der Praxis eingesetzt werden.