Zusammenfassung
Im Rahmen der biologischen Bodensanierung werden verstärkt Verfahren entwickelt, bei denen die Kontaminanten nicht mineralisiert, sondern gezielt in der Humusmatrix bzw. anorganischen Bodenmatrix festgelegt werden.
Vorgehensweise und Ergebnisse:
Im Freiland führt die Umsetzung von 2,4,6- Trinitrotoluol (TNT) mit Stropharia rugosoannulata zur Einbindung von TNT-Metaboliten in die organische Bodenmatrix, was zu einer signifikanten Entgiftung und Abnahme der Bioverfügbarkeit führt.
Um hohe Mengen festgelegter Rückstände für Bindungsstruktur- und Stabilitätsforschung an den Rückständen bekommen zu können, wurden die Experimente mit hohen Konzentrationen an 14C-TNT und 15N-TNT (8,9 g/kg Boden (TS))durchgeführt. Nach 176 Tagen Inkubation wurden 2,1 von 8,9 g TNT/kg im Boden gebunden. Als Kontrolle wurde ein zweiter Fermenter mit kontaminiertem Boden ohne Pilz inkubiert. Die autochthone Bodenmikroflora konnte nur 0,9 g TNT/kg Boden binden. Nahezu die gesamte extrahierbare Radioaktivität in den Ansätzen stammte vom ursprünglichen TNT.
Um das maximale Remobilisierungspotential messen zu können, wurden die immobilisierten Rückstände intensiv mit physiko-chemischen und biologischen Methoden zur Simulation von Umwelteinflüssen behandelt. Die durch den Pilz festgelegten Rückstände wurden mit denen der Arbeitsgruppen anderer Teilprojekte verglichen, welche ebenfalls Rückstände mit zwei unterschiedlichen Anaerob/Aerob-Verfahren hergestellt hatten. Alle biologischen Behandlungen waren effektiv und die gebildeten Rückstände waren weitestgehend stabil gegenüber der Simulation von Umwelteinflüssen. Der markierte Stickstoff wird bei der Rückstandsbildung in stabile Amidbindungen überführt, die in die organische Matrix eingebunden werden, welche wiederum dem Humifizierungsprozess unterliegen.